
Ablauf einer Implantation - Möchten Sie ein Implantat? Wie funktioniert das Verfahren?
Sie haben die Entscheidung getroffen Ihre fehlenden Zähne zu ersetzen. Sicherlich haben Sie sich Gedanken über den genauen Ablauf der Behandlung gemacht. Im folgenden Artikel werden wir das Thema ausführlich behandeln um alle Fragen zu beantworten!
Vorbereitung
Das Einsetzen des Implantates ist ein Eingriff, der eine sehr genaue Vorbereitung erfordert. Im ersten Beratungsgespräch erfolgt eine gründliche Anamnese – Bestandaufnahme Ihrer Vorerkrankungen und bereits erfolgte chirurgische Eingriffe.
Anhand des erstellten CT-Scans informiert Sie der Implantologe über die Behandlungsmöglichkeiten und erstellt Ihnen einen Heil-und Kostenplan und beantwortet alle Fragen. Erst dann, wenn Sie ausreichend informiert sind und das Angebot Ihren Vorstellungen entspricht, wird ein Termin für den ersten Eingriff vereinbart.

Behandlung
Die Zahl der erforderlichen Eingriffe hängt von der Anzahl der zu ersetzenden Zähne, dem Knochenbestand und anderen Bedingungen ab. Nachdem Sie den Behandlungsplan akzeptiert haben, werden Ihre Zähne zuerst saniert. Kariöse Zähne werden gefüllt und wenn erforderlich, Wurzelkanalbehandlungen durchgeführt. Es ist auch notwendig, Zahnfleischerkrankungen zu behandeln und nicht zu erhaltende oder entzündete Zähne zu entfernen.
Abhängig vom Behandlungsumfang und dem Zustand des Zahnfleisches entscheidet Ihr Implantologe, ob die Implantation unmittelbar nach der Zahnextraktion erfolgen kann oder ob Sie einige Wochen auf die Einheilung warten müssen. Letzteres wird in der Regel bei der Entfernung eines entzündeten Zahnes empfohlen.
Liegen die oben genannten Fälle nicht vor, ist idealerweise nur noch eine mundhygienische Behandlung, d.h. Zahnsteinentfernung, erforderlich.
Das Einsetzen des Implantates erfolgt unter örtlicher Betäubung oder auf Wunsch auch im Dämmerschlaf. Ihr Arzt wird einen kleinen Einschnitt in das Zahnfleisch machen und die Implantatschraube in entsprechender Größe in den gebohrten Knochen einsetzen, mit einer weiteren Schraube verschließen und schließlich das Zahnfleisch mit einigen Stichen vernähen.
Dieser Eingriff ist aufgrund der örtlichen Betäubung völlig schmerzlos. Das Einsetzen des Implantates selbst dauert nicht länger als 1-2 Stunden, hängt aber natürlich auch von der Anzahl der eingesetzten Implantate ab.
Die Beschreibung der Implantation kann zuerst entmutigend klingen, aber nach dem Eingriff werden Sie feststellen, dass der Eingriff mit einer Zahnextraktion vergleichbar ist. Wurde die Behandlung in örtlicher Betäubung durchgeführt, können Sie alleine nach Hause fahren.
Für den Fall, dass die Behandlung im Dämmerschlaf durchgeführt wurde, benötigen Sie auf jeden Fall eine erwachsene Begleitperson, da Sie keinesfalls ein Auto lenken dürfen.
Nach der Implantation müssen Sie für einige Tage Medikamente einnehmen. Es können Schmerzen oder Schwellungen im Gesicht auftreten, die jedoch mit den Medikamenten, die Sie erhalten, relativ schnell verschwinden. Es wird empfohlen, das Schmerzmittel bei Bedarf einzunehmen, jedoch die maximale Tagesdosis nicht zu überschreiten! Sie sollten das Antibiotikum nach Anweisung Ihres Arztes einnehmen, normalerweise für 4 bis 7 Tage.
Wenn Ihr Gesicht in den ersten Tagen stark anschwillt, können Sie es mit dafür geeignetem Eisgel behandeln. Für die Nachtruhe ist ein erhöhtes Kissen ebenfalls empfehlenswert. Achten Sie bei der Verwendung von Eisgel darauf Erfrierungen durch direkten Kontakt mit der Haut zu vermeiden und verwenden Sie es immer ein Handtuch, um Ihre Haut zu schützen. Die Verwendung von Eisgel ist maximal für ein bis zwei Minuten erlaubt, dannach ist eine Mindestpause von 10 Minuten einzuhalten, um Hautschäden zu vermeiden.
Nach der Operation ist Mundhygiene besonders wichtig. Reinigen Sie Ihre Zähne in jedem Fall gründlich mit Zahnpasta und einer Zahnbürste – aber nicht den Operationsbereich. Nach einem Tag können Sie den Bereich um das Implantat herum reinigen, jedoch nur mit sanften Bewegungen und einer neu gekauften Zahnbürste mit extra weichen Borsten. Wir empfehlen Ihnen außerdem, mehrmals täglich eine Chlorhexidin-Mundspülung zu verwenden. Es ist sehr wichtig, die Wunde nicht zu berühren. Die Wunde sollte nicht gesaugt werden und das Operationsgebiet darf man nicht kräftig spülen.
Vermeiden Sie das Kauen an der Implantationsstelle. Um Ihre Wunde zu schützen, ist es nicht empfehlenswert, scharfe Lebensmittel zu sich zu nehmen oder solche, die starkes Kauen erfordern, und in den ersten Tagen Wundentzündungen verursachen können. Der Verzehr von Milch und rohen Eiern kann Entzündungen verursachen, da sie in ihrer natürlichen Form Bakterien enthalten.

Vermeiden Sie außerdem für einige Tage nach der Operation Sport, Saunen, heiße Quellen und anstrengende körperliche Aktivitäten, da diese zu Blutungen führen können. Solange die Wunde nicht verheilt ist, dürfen Sie nicht rauchen und sollten auf schwarzen Tee, Bohnenkaffee und Alkohol verzichten (Wundreizung!), da diese Substanzen ebenfalls Wundentzündungen verursachen können.
Sie dürfen sofort nach dem zahnärztlichen Eingrif trinken, jedoch erst nach dem völligen Abnklingen der Wirkung der Lokalanästhesie - wahrscheinlich 2-4 Stunden -, da Sie Ihre Lippen oder Zunge unter der Betäubung nicht vollständig spüren und sich verletzen könnten.
Planen Sie für diesen Tag nichts anderes ein. Entspannen Sie sich viel und schützen Sie Ihre Wunden!
7-10 Tage nach dem Eingriff werden die Nähte entfernt. Es dauert nur wenige Minuten und ist schmerzlos. Ihr Arzt wird die Wunde untersuchen und Ihnen sagen, worauf Sie achten müssen, um das Implantat zu schützen.
Danach kommt eine Heilungszeit, die in der Regel zwischen 3 und 6 Monaten beträgt. Der Kieferknochen baut sich langsam auf, daher dauert es länger, bis ein Titanimplantat Halt findet. Es muss immer die Einheilzeit abgewartet werden, damit das Implantat so gut wie möglich in den Körper integriert werden kann.
Am Ende der Heilungsphase wird Ihr Zahnarzt unter örtlicher Betäubung über dem stabilisierten Implantat einen kleinen Schnitt machen und den Zahnfleischformer anstelle der vorherigen Schraube einbringen. Mit wenigen Stichen wird das Zahnfleisch genäht, aber Sie spüren dank der Betäubung nichts davon.
Der Zweck des Zahnfleischformers besteht darin, ästhetische und naturgetreue Weichteile für spätere Kronen oder andere Befestigungselemente zu schaffen. Falls Ihr Zahnarzt nicht resorbierbare Fäden verwendet hat, sollten diese ca. nach 10-14 Tagen entfernt werden. Eine kleine Implantatoperation dauert je nach Anzahl der Implantate zwischen einer halben und einer Stunde.
Nach 2 Wochen Zahnfleischformung beginnt Ihr Implantologe mit der Vorbereitung des endgültigen Zahnersatzes. Erstmals werden Abdrücke genommen, dies ist in unserer Klinik dank des 3Shape Trios Intraoral Scanners bereits digital möglich. Die Abformung ist völlig schmerzfrei, eine örtliche Betäubung ist hier also nicht mehr erforderlich. Die zahnfleischformende Schraube wird zum Zeitpunkt der Probenahme durch eine andere Schraube, die Abformschraube, ersetzt, die für spätere zahntechnische Arbeiten benötigt wird. Die Abdrucknahme ist ein sehr präziser Prozess, daher wird diese Sitzung voraussichtlich 1 Stunde dauern.
Die nächste Sitzung ist in 2-3 Tagen fällig und dauert wiederum ungefähr 1 Stunde. Um sicherzustellen, dass die im Zahnlabor fertigte Krone oder Prothese genau auf der Implantatwurzel sitzt, folgt eine Rohprobe. Wenn erforderlich, werden weitere Abklärungen vorgenommen.
Innerhalb von 1-2 Tagen wird der endgültige Zahnersatz mit höchster Präzision eingesetzt. Auch diesmal sollten Sie mit einer Stunde rechnen, da dies Ihr letzter Termin bei Ihrem Zahnarzt ist, der Sie nach dem Eingriff umfassend über die Anwendung und Reinigung Ihres Zahnersatzes informiert.
Wie Sie sehen, ist die Implantation ein Prozess, der länger dauert, aber dank dieser hochmodernen Technik können Sie lebensechte neue Zähne erhalten und wieder ein erfülltes Leben führen und unbeschwert lächeln!